Ernst Müller-Gräfe war einer der bekanntesten und bedeutsamsten thüringischen Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts. Er wurde im Dorf Nobitz bei Altenburg geboren und starb 1954 in Altenburg. Er war Meisterschüler der Dresdner Kunstakademie und schuf eine Vielzahl an Gemälden und Grafiken. Als Illustrator entwarf er zudem Postkarten und Plakate, illustrierte Bücher und entwarf Siegel. Das bis 1945 gültige Landeswappen Thüringens stammte von ihm. Müller-Gräfe arbeitete in den Stilrichtungen seiner Zeit. Das Treppenhaus des Altenburger Lindenau-Museums malte er im expressionistischen Stil mit monumentalen Wandbildern zum Thema Arbeit, Leid und Glück aus.
Im Krematorium des Altenburger Friedhofs gestaltete er 1929 das Kuppelfresko, das auch den Namen Totentanz trägt. Seine Figuren drücken eine ergreifende, innere menschliche Größe, Kraft, Würde und Zuwendung aus. Bei seiner Eröffnung 1929 sagte der Künstler, sein Werk zeige “die schicksalsverbundene Menschheit, die ernst und verklärt im Tode gleich und vereint ist.
Die Nationalsozialisten hielten seine Kunst übrigens für entartet und vernichteten viele seiner Werke. Auch das Fresko des Krematoriums galt als “entartet” und musste verändert werden.
Quellen: Stadtarchiv Altenburg; Thomas Müller
Müller-Gräfe wurde nach seinem Tod auf dem Altenburger Friedhof beigesetzt. Such doch mal nach seinem Grab!