Bayern ist ein bedeutendes Land, das von den Wittelsbachern regiert wurde. Wann hat das eigentlich angefangen? Im Mittelalter. Und in gewisser Weise steht Altenburg an der Wiege dieses Aufstiegs. Neugierig geworden? Also, hier kommt die Erklärung: Der Pfalzgraf Otto V. von Scheyern (um 1117-1183) aus dem Hause Wittelsbach, dem späteren bayerischen Herrschergeschlecht, war als Vogt eher nur ein kleinerer herrschaftlicher Beamter. Otto war aber auch ein enger Verbündeter des Kaisers, für den er diplomatische Aufträge ausführte und in den Krieg zog. Und der Kaiser sorgte dafür, dass sein enger Partner für seine Treue belohnt wurde. Im Jahr 1180 wurde er von Kaiser Friedrich I. Barbarossa während eines Hoftags in Altenburg zum Herzog von Bayern erhoben. Zuvor war der aus dem Geschlecht der Welfen stammende Heinrich der Löwe (1129/1130-1195) abgesetzt worden. Was das alles für Deutschland bedeutete? Sehr viel: Da zugleich die Steiermark und Meranien an andere Fürsten gegeben und damit praktisch von Bayern abgetrennt wurden, entstand die Urform des altbayerischen Landes. Sachsen und Bayern wurden herrschaftlich geteilt und damit ging die Karolingerzeit mit ihren zusammenhängenden Herrschaftsgebieten endgültig zu Ende. Es entstand ein Reich einzelner fürstlicher Herrschaftsgebiete, die immer mächtiger wurden. Die Wittelsbacher regierten Bayern schließlich bis 1918